HWK Koblenz                                                                                                          Mediationsforum Koblenz e.V.
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Mediationsausbildung

 

Seit Stuttgart 21  ist das Wort Mediation  in Deutschland sehr bekannt geworden, obwohl Stuttgart 21 keine typische Mediation war, denn sie kam zu spät, als alles schon entschieden war. Mediation gehört zum Zeitgeist des 21. Jahrhunderts. Sie ist spannend und sehr kreativ, eine moderne Form der Konfliktlösung.

Träger der Ausbildung zum Mediator

Die Ausbildung zum Mediator wird vom Mediationsforum Koblenz e.V. in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Koblenz durchgeführt. 3 Mitglieder des  Mediationsforums Koblenz sind erfahrene

Trainer in Mediationsausbildungskursen. Daneben arbeitet das Mediationsforum Koblenz mit bundesweit bekannten Mediationsausbildern zusammen.

Gesetzliche Anforderungen.

Das seit 2012 geltende Mediationsgesetz unterscheidet zwischen dem einfachen Mediator und dem zertifizierten Mediator. Nach § 5 Abs. 2 MediationsG darf sich als zertifizierter Mediator nur bezeichnen, wer eine Ausbildung zum Mediator abgeschlossen hat, die den Anforderungen der Rechtsverordnung nach § 6 des Gesetzes entspricht. Die bereits konzipierte Rechtsverordnung sieht 120 Zeitstunden Ausbildung vor. Auch die einzelnen  Ausbildungsinhalte sind dort nach Stundenanzahlen vorgegeben. Der hier angebotene Kurs entspricht diesen Anforderungen mit 8 Wochenenden á je 15 Stunden = 120 Stunden. Das BMJ hat per 31.01.2014 den VO Entwurf geringfügig verändert Der neue Entwurf wird dem Kurs zugrunde gelegt. Sollte sich insoweit bis zum Kursbeginn etwas Neues ergeben, wird die Ausbildung dem angepasst. Es gibt keine Abschlussprüfung, wichtig ist, dass jeder Teilnehmer bereit ist, bei Rollenspielen die Tätigkeit als Mediator intensiv zu üben.

Es wird angestrebt, dass alle Seminare von mindestens 2 Referenten durchgeführt werden, um eine optimale Betreuung der Teilnehmenden zu gewährleisten, was hinsichtlich der Begrenzung der Kosten nicht ganz einfach ist.

Themen und Ziele:

Die angegebenen Themenschwerpunkte sollen die Besonderheiten der Mediation im Vergleich zu anderen Formen der Konfliktlösung deutlich machen.

Es handelt sich um einen umfassenden Grundkurs der Mediation. Der grundsätzlich für alle Berufe offene Kurs wendet sich  gemäß dem Ausbildungsträger insbesondere auch an Mitglieder der HWK. Bei den Ausbildungsinhalten wird das beachtet, es werden also Besonderheiten der Konflikte  bei der Ausübung des Handwerks beispielhaft im Gesamtprogramm dargestellt. Das dürfte vor allem handwerkliche Sachverständige und Konfliktbeteiligte bei Baustreitigkeiten, aber auch bei sonstigen wirtschaftlichen Konflikten besonders interessieren.

Seminarplan und Seminarinhalte (notwendige Änderungen vorbehalten)

Doreen Klipstein/Markus Hehn                                                                    19./20.09 2014

1. Einführung und Grundlagen der Mediation

Gesamtgewichtung:18 Stunden (1 Wochenende 15 Stunden, Rest 3 Std. siehe 5.)

a) Grundlagen der Mediation

aa) Überblick über Prinzipien, Verfahrensablauf und Phasen der Mediation,

bb) Überblick über Kommunikations- und Arbeitstechniken in der Mediation.

b) Abgrenzung der Mediation zum streitigen Verfahren und anderen alternativen Konfliktbeilegungsverfahren.

c) Überblick über die Anwendungsfelder der Mediation.

2. Ablauf und Rahmenbedingungen der Mediation Teil 1    17/18.10.2014

Gewichtung: 30 Stunden (zwei Wochenenden à je 15 Stunden -Teil 2 siehe 4.)

Referenten: Susanne Fest Kristina Oldenburg

a) Einzelheiten zu den Phasen der Mediation

aa) Mediationsvertrag,

bb) Soffsammlung,

cc) Interessenerforschung,

dd) Sammlung und Bewertung von Optionen,

ee) Abschlussvereinbarung.

3. Gesprächsführung, Kommunikationstechniken 30.10.ab 14.00h/31.10.14 ab 9 h

Referenten Susanne Fest/ Kristina Oldenburg

Gewichtung: 18 Stunden  (1 Wochenende 15 Stunden, Rest 3 Stunden siehe 6.)

a) Grundlagen der Kommunikation.

b) Kommunikationstechniken(z.B. aktives Zuhören, Paraphrasieren, Fragetechniken, Verbalisieren, Reframing, verbale und nonverbale Kommunikation.

c) Techniken zur Entwicklung und Bewertung von Lösungen (z.B. Brainstorming, Mindmapping,  sonstige Kreativitätstechniken).

d) Visualisierungs- und Moderationstechniken.

e) Umgang mit schwierigen Situationen (z. B. Blockaden, Widerstände, Eskalationen, Machtungleichgewichte).

4. Ablauf und Rahmenbedingungen der Mediation Teil 2    21./22.11.2014

Referenten: Sabine Wagner/  H.H.Bischof

Noch einmal: Abschlussvereinbarung Vertiefung und Besonderheiten

    Besonderheiten unterschiedlicher Settings in der Mediation

aa) Einzelgespräche,

bb) Co-/Teammediation, Mehrparteienmediation, Shuttle- Mediation,

cc) Einbeziehung Dritter (z. B. Kinder, Steuerberater, Gutachter).

Weitere Rahmenbedingungen

aa) Vor- und Nachbereitung von Mediationsverfahren,

bb) Dokumentation/Protokollführung.

5. Verhandlungstechniken und -kompetenz 05./06.12.2014

Referenten Frank Armbruster/ Bettina Rohde

Gewichtung: 12 Stunden  

a) Grundlagen der Verhandlungsanalyse.

b) Verhandlungsführung und Verhandlungsmanagement: Intuitives Verhandeln, Verhandlung nach dem Harvard- Konzept/integrative Verhandlungstechniken, distributive Verhandlungstechniken.

+ 3 Stunden Ergänzung und Reflektion zum Thema 1.

6. Konfliktkompetenz                16./17.01.2015

Referenten  Frank Armbruster/Karen Ludewig

Gewichtung: 12 Stunden  

a) Konflikttheorie (Konfliktfaktoren, Konfliktdynamik und Konfliktanalyse; Eskalationsstufen; Konflikttypen).

b) Erkennen von Konfliktdynamiken.

c) Interventionstechniken.

3 Stunden Wiederholung und Vertiefung von 3.

7. Recht der Mediation     27./28.02.2015

Gewichtung: 6 Stunden  

Referenten: Mummenhoff/Bischof

a)    Rechtliche Rahmenbedingungen: Mediationsvertrag, Berufsrecht,

          Verschwiegenheit, Vergütungsfragen, Haftung und Versicherung.

     b)  Einbettung in das Recht des jeweiligen Grundberufs.

     c)  Grundzüge des Rechtsdienstleistungsgesetzes.

     d)  Risikoanalyse  (aus Thema 3. c)

   Recht in der Mediation, Ermöglichung einer rechtlich informierten

   Entscheidung bei rechtlich relevanten Sachverhalten Gewichtung:

         12 Stunden (3 Stunden davon siehe 8.)

Referenten: Prisca Mummenhoff/ H.H.Bischof

      a) Rolle des Rechts in der Mediation.

      b) Abgrenzung von zulässiger rechtlicher Information und unzulässiger

         Rechtsberatung in der Mediation durch den Mediator.

       c) Rolle des Mediators in Abgrenzung zu den Aufgaben des Parteianwalts.

       d) Sensibilisierung für das Erkennen von rechtlich relevanten Sachverhalten bzw.

           von Situationen, in denen den Medianten die Inanspruchnahme

           externer rechtlicher Beratung zu empfehlen ist, um eine informierte Entscheidung

           zu treffen

       e) Mitwirkung externer Berater in der Mediation

       f)  Rechtliche Besonderheiten der Mitwirkung des Mediators bei der

           Abschlussvereinbarung.

      g)  Rechtliche Bedeutung und Durchsetzbarkeit der Abschlussvereinbarung unter

           Berücksichtigung der Vollstreckbarkeit.

8. Persönliche Kompetenz, Haltung und Rollenverständnis Gewichtung:

      Referenten: Doreen Klippstein/ Prisca Mummenhoff  13./14.03. 2015

      3 Stunden Wiederholung und Vertiefung von 7., sodann

     12 Stunden

        a)  Rollendefinition, Rollenkonflikte.

        b)  Aufgabe und Selbstverständnis des Mediators (insbesondere Wertschätzung,

             Respekt und innere Haltung)

       c)   Allparteilichkeit, Neutralität und professionelle Distanz zu den Medianden und

             zum Konflikt.

      d)   Macht und Fairness in der Mediation.

      e)   Umgang mit eigenen Gefühlen.

      f)   Selbstreflexion ( z.B. Bewusstheit über die eigenen Grenzen aufgrund der

           beruflichen Prägung und Sozialisation).

9 . Praxis und Supervision und Intervision in der Ausbildung 1 Wochenende nach

      zeitlicher Absprache.

1.   Rollenspiele mit Feedback und Analyse.

2.   Information über die Bedeutung von Supervision.

3.   praktische Erfahrungen in eigenen Mediationsfällen, auch als Co-Mediator.

4.   praktische Erfahrungen im Rahmen von Supervision, Inter- oder Covision.

Seminarabschluss

Die Supervision (Modul 9) wird nach Absprache mit den Teilnehmern an einem Wochenende durchgeführt. Sie verfolgt das Ziel, eine eigene Reflexion der angefallenen Fälle zu ermöglichen und so den praktischen Ausbildungserfolg zusätzlich zu steigern.

Insgesamt finden 8 Seminare/Wochenenden statt. Zudem ist die Teilnahme an dem Supervisionswochenende (9) elementarer Bestandteil der Gesamtausbildung. Die Seminare finden jeweils statt am

Freitag, 14.00 bis 20.00 Uhr und Samstag, 9 bis 18 Uhr

 

Seminarort: HWK Koblenz St.-Elisabeth-Straße 2, 56073 Koblenz

Anmeldung: Sieglinde.Straeten(at)hwk-koblenz(dot)de Tel.: 0261 398 321

Kosten:

Die Kosten für die Gesamtausbildung mit 8 Seminaren plus                                           Supervisionswochenende                                                   betragen

2.650,00 € (Umsatzsteuerfrei)

Die eventuell notwenigen Übernachtungen sind von den Teilnehmern gesondert zu bezahlen. Übernachtungsmöglichkeiten im nahegelegenen Hotel Scholz Moselweißer Straße 121, 56073 Koblenz Tel.0261 94260 für Sonderpreis EZI m Fr. 52,00 € (schwierig am 19.09.14).

Die Mindestteilnehmerzahl ist 12. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 16. Sollten sich nicht genügend Teilnehmer anmelden, behält sich der Veranstalter die Absage des Kurses vor. Die Vergabe der Seminarplätze richtet sich nach dem Eingangsdatum der Anträge. Die Teilnehmer erhalten eine Kopie des Lehrgangsvertrags für ihre Unterlagen und rechtzeitig vor Seminarbeginn eine Zahlungsaufforderung. Anmeldeschluss für die Ausbildung: 01.06.2014

Zulassungsvoraussetzungen/Teilnahmebestätigung/ Zertifikat:

Der Teilnehmer sollte möglichst schon verfügen über

1. einen berufsqualifizierenden Abschluss einer Berufsausbildung oder eines Hochschulstudiums

und

2. eine mindestens zweijährige praktische berufliche Tätigkeit.

Wird ein Seminarwochenende versäumt, so wird gegebenenfalls ein kostenpflichtiges Zusatzseminar für diese Teilnehmer organisiert. Die Ausbildung entspricht den Anforderungen für die Anerkennung als zertifizierter Mediator i. S. des § 5 Abs. 2 MediationsG.

Hinweis auf Qualischeck: Förderung beruflicher Weiterbildung in  Rh.Pf.: Zielgruppe 45 plus, maximal 500 €, siehe www.qualischeck.rlp.de-Antragstellung mindestens 2 Monate vor Kursbeginn,

Die Referenten:

Frank Armbruster, ist Wirtschaftsmediator (IHK), Betriebswirt und Trainer. Seit 2004 ist er als Mediator, Trainer und Berater auf die Finanzkommunikation, Unternehmensnachfolge und  Konfliktmanagement fokussiert. Zugleich lehrt er Kommunikation, Vertragsverhandlung, Streitbeilegung und Mediation an der Hochschule Deggendorf University HDU sowie der Hochschule für Oekonomie und Management FOM. Davor war er über 20 Jahre als Firmengründer, Unternehmer und Geschäftsführer in Führungspositionen tätig.

Hans Helmut Bischof, VizepräsOLGa.D. Koblenz, Ausbildung zum Mediator und Zusatzqualifikation zum Wirtschaftsmediator, Trainer, Spezialist Schiedsverfahren und Mediationen im wirtschaftlichen und Bau-Bereich. Seit 2003 Erledigung von über 60 Mediationen (auch im Baubereich), davon 95 % endend mit einer Einigung. Gründungs- und Vorstandsmitglied des Mediationsforums Koblenz, Mitglied im Verband der Baumediatoren, Beiratsvorsitzender Schiedsgericht privates Baurecht Deutschland

Susanne Fest, Mediatorin (BM), Ausbilderin für Mediation (BM),  Coach, Supervisorin, Rechtsanwältin. Seit 1996 spezialisiert auf Konfliktlösungen im Bereich der Wirtschaft und der Medien.Leitet das Kölner Institut für Konfliktmanagement – MediationFest. Sie ist als Mediatorin tätig in Unternehmen und Organisationen zur Prävention bzw. zur Lösung akuter Konflikte zwischen Gesellschaftern, Mitarbeitern, Teams, Führungskräften, Interessenvertretern des Managements und der Arbeitgebervertretung.

Marcus Hehn, M.A., Rechtsanwalt und Mediator. Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Köln, Studium der Politikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Soziologie an der Universität Gesamthochschule Siegen; ehemals Vorsitzender des Geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft Mediation im Deutschen Anwaltsverein, stellvertretender Vorsitzender des Förderverein Mediation im öffentlichen Bereich e.V., Lehrbeauftragter an der Universität-Gesamthochschule Siegen sowie der Universität Hagen.

Doreen Klipstein, Richterin am Sozialgericht und Mediatorin. Ausbildung zur Mediatorin und 9 monatige Zusatzqualifikation zur Wirtschaftsmediatorin; Tätigkeit als Mediatorin, Moderatorin und Trainerin in den Feldern Wirtschaftsmediation und Mediation im öffentlichen Bereich, seit 2003 Kooperationspartnerin der MEDIATOR GmbH, Gründungsmitglied des Kooperationsnetzwerks „Neue Konfliktkultur“;“; Gründungsmitglied des Mediationsforums Koblenz,

Karen Ludewig

Wirtschaftsmediatorin, Konfliktcoach und Trainer für Kommunikation im Bauwesen (Ingenieurkammer Hessen) sowie diplomierte Bauingenieurin und Bauprojektmanagerin. Freiberuflich entwickelt, implementiert und führt sie projektbegleitendes Konfliktmanagement im Hoch- und Tiefbau über alle Leistungsphasen hinweg durch.

Dr.Prisca Daria Mummenhoff

Studium der Rechtswissenschaft in Trier, Schwerpunkt Wirtschaftsrecht; seit 2005 beschäftigt bei der Handwerkskammer Koblenz in verschiedenen Positionen, Abteilungsleiterin Handwerksrolle; 2006 Ausbildung zum Mediator(Förderverein Mediation im öffentlichen Bereich-FMöB), 2008 Zusatzausbildung „Mediation in großen Gruppen und wirtschaftlichen Zusammenhängen“ (FMöB), Vorstandsmitglied des FMöB und des  Mediationsforums Koblenz

Kristina Oldenburg

Mediatorin (BM), Supervisorin und Coach, Stadtplanerin Dipl.-Ing.

Langjährige Erfahrungen in Partizipationsprozessen und Bürgerbeteiligung. Damit liegt ein Schwerpunkt im öffentlichen Bereich, Bauen und Planen. In der Wirtschaft führt sich Mediationen durch für KMU’s, Betriebsräte, Geschäftsführer, Führungskräfte und Teams durch. Teams und Einzelpersonen finden im Rahmen von Coachings und Supervision bei ihr Raum für Reflexion. Klienten können ihre kreativen Ressourcen entdecken und entfalten.

Bettina Rohde

Systemischer Business Coach, Mediatorin, Diplom-Betriebswirtin und Counselor.  Als erfahrene Trainerin begleitet und unterstützt Sie bei der Unternehmensnachfolge sowie bei Entscheidungen und Veränderungen im beruflichen sowie privaten Bereich. Sie gibt Erfahrungen in Seminaren für die richtige Kommunikation und den professionellen Auftritt weiter und unterstützt Unternehmen sowie Privatpersonen in den Bereichen Persönlichkeits- sowie Führungskräfteentwicklung.

Sabine Wagner

Rechtsanwältin & Mediatorin. Aufbau der Rechtsabteilung eines Handelsunternehmens, Tätigkeit als Unternehmensjuristin in international tätigen Chemieunternehmen mit den Schwerpunkten Vertragsrecht und Gesellschaftsrecht.

2007 Leitung Rechtsabteilung eines international tätigen Chemieunternehmens, jetzt Rechtsanwältin, Ausbildung zur Mediatorin, Zusatzqualifikation zur Wirtschaftsmediatorin. Besondere Erfahrungen mit Co- Mediation und Dokumentation/Protokollführung