Förderverein Mediation – Dle Volkshochschulen im öffentlichen Bereich e.V.

Ausbildung in Mediation

in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Mediation im öffentlich.Bereich e. V.

Stand 09.11.2010

Vorbemerkung

Mediation gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Konflikte in verschiedenen Bereichen werden unter Hinzuziehung von Mediatoren geregelt. Das Interesse von Anwaltschaft und Justiz, Schulen, Gewerkschaften, Verbänden und Gesellschaft wächst.

 

Der Träger der Ausbildung

Die Ausbildung in Mediation wird vom Förderverein Mediation im öffentlichen Bereich e.V. in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Koblenz durchgeführt. Der Förderverein ist seit mehreren Jahren im Bereich qualifizierter Ausbildung (u. a. in Zusammenarbeit mit der Universität Hagen und der Universität Oldenburg) tätig.

Qualifizierte Ausbildung

Für die Ausbildung wurden strenge Kriterien aufgestellt. Das vorliegende Ausbildungs­konzept bietet eine Grundausbildung in Mediation an. Grundsätzlich ist die Bezeichnung „Mediator“ nicht gesetzlich geregelt, lediglich für Rechtsanwälte gibt es berufsrechtliche Besonderheiten: Rechtsanwälte können sich nur als Mediator bezeichnen, wenn sie durch eine geregelte Ausbildung nachweisen, dass sie die Grundsätze des Mediationsverfahrens beherrschen. Dies ist in § 7a BORA seit 1. Januar 2003 so geregelt und auch für die Zeit davor durch die Rechtssprechung des BGH bestätigt. BGH Beschluss vom 1.7.2002: „Es ist erforderlich, aber auch genügend, dass jemand, der sich „Mediator“ nennt, durch eine geregelte Ausbildung nachweisen kann, die Grundsätze der Mediation zu beherrschen.“ Die hier angebotene Ausbildung erfüllt diese Voraussetzungen.

Alle Seminare wurden von erfahrenen Mediatoren und Ausbildern konzipiert und gestaltet. Die für das Erlernen der Mediation wesentlichen Kenntnisse und Fähigkeiten werden vermittelt. Es wird angestrebt, dass alle Seminare von mindestens 2 Referenten durchgeführt werden, um eine optimale Betreuung der Teilnehmenden zu gewährleisten.

Inhalte der Ausbildung

Die Inhalte der einzelnen Seminare werden von den Referenten in Abstimmung mit der Seminarleitung durchgeführt. Der Schwerpunkt der Ausbildung wird auf dem Bereich der Zweipersonenkonflikte und der Familienmediation sowie der Mediation in Gruppen liegen. Durch viele praktische Übungen soll das Wesen der Mediation vermittelt werden. Im Rahmen von Rollenspielen sollen auch die anderen Bereiche der Mediation angerissen werden. Die angegebenen Themenschwerpunkte sollen die Besonderheiten der Mediation im Vergleich zu anderen Formen der Konfliktlösung deutlich machen.

Voraussetzung für die Teilnahme ist die aktive Mitarbeit der Teilnehmer und die Bereitschaft zur Durchführung von Rollenspielen mit Videoaufzeichnung. Die Anwesenheit bei den Seminaren und der Supervisionsveranstaltung ist obligatorisch. Es werden Teilnehmerlisten geführt. Wird mehr als 10 % der Seminarzeit versäumt, so kann kein Teilnahmerzertifikat ausgestellt werden. Gegebenenfalls wird ein entgeldpflichtiges Zusatzseminar für die betroffenen Teilnehmer organisie                                                                                                                             

Seminarplan und Seminarinhalte (notwendige Änderungen vorbehalten)

1. Einführung (Referenten: S. Runkel-Hehn/M. Hehn)                             14./15. Januar 2011

–     Überblick über Seminarreihe

–       Begriff, Geschichte, Anwendungsgebiete

–       Referenzrahmen der Mediation: Ablauf und Grundelemente

–       Stellung externer Dritter in Verhandlungssituationen –   Harvard-Konzept

–       Mediation im Vergleich zu anderen Instrumenten der Konfliktlösung

 

 

2. Handwerkskoffer für Mediatoren (D. Klipstein/H. Elsner)                 11./12. Februar 2011

–     Visualisierungstechniken, Moderationstechniken, Fragetechniken

–       Verbale Kommunikation/non-verbale Kommunikation

–       Rolle des Mediators im Mediationsverfahren

–       Anwendung von Techniken in verschiedenen Phasen der Mediation

 

 

3. Rahmenphase der Mediation (R. Breinlinger/E. Schwitters)               11./12. März 2011

–     Referenzrahmen der Mediation: Bedeutung der Rahmenphase

–       Organisation und Strukturierung eines Mediationsverfahrens

–       Setting im Mediationsverfahren

–       Auftragsklärung

–       Konflikttheorie und Konflikttypen, Konflikteskalation

 

4. Konfliktbearbeitungsphase der Mediation I (Breinlinger/ Schwitters)25./26./27. März 2011

–     Paraphrasieren und geschlossene Fragen

–       Erarbeitung von Themen

–       Von Themen zu Interessen und Bedürfnissen

–       Haltung des Mediators

–       Selbstreflexion des Mediators

3-Tagesseminar von Freitag bis Sonntag; gemeinsame Abendveranstaltungen sind geplant, daher Übernachtung wünschenswert.

5. Konfliktbearbeitungsphase der Mediation II (Breinlinger/Schwitters) 08./09. April 2011

–     Offene Fragen, aktives Zuhören

–       Von Interessen/Bedürfnissen zu Lösungsoptionen

–       Von Lösungsoptionen zu Lösungen

–       Komplettes Rollenspiel aus dem familiären Kontext

 

 

6. Abschlussphase der Mediation und Recht in der Mediation

(U. Fischer/H. Bischof sowie D. Klipstein/E. Schwitters)        29./30. April 2011

–     Abschluss der Mediation (Vereinbarung, Abschlussritual)

–     Rechtliche Rahmenbedingungen der Mediation

–     Rolle des Rechts in

      verschiedenen Phasen der

      Mediation –

      Berufsrecht und Haftung

–       Kreativität und Fragetechniken – Vertiefung

 

 

7. Mediation in Gruppen und schwierige Gesprächssituationen

(D. Kostka/D. Klipstein/M. Hehn)                                                              13./14. Mai 2011

–    Mediation im öffentlichen Bereich

–      Mediation mit mehreren Beteiligten (komplexe Rollenspiele)

–      Vertiefung einzelner Aspekte

–      Überleitung in die Praxis (Aquise, Marketing) –               Seminarabschluss

Die Supervision wird nach Absprache mit den Teilnehmern an einem Wochenende im November 2011 durchgeführt. Sie verfolgt das Ziel, eine eigene Reflexion der angefallenen Fälle zu ermöglichen und so den praktischen Ausbildungserfolg zusätzlich zu steigern.

 

Insgesamt finden 7 Seminarewochenenden statt. Zudem ist die Teilnahme an dem Supervisionswochenende elementarer Bestandteil der Gesamtausbildung. Die Seminare finden jeweils statt am

Freitag, 14 bis 20 Uhr und Samstag, 9 bis 18 Uhr

 

Das Einführungsseminar am 1. Wochenende beginnt aus organisatorischen Gründen erst um 15 Uhr. Die Drei-Tages-Veranstaltung endet erst sonntags, 13 Uhr. Seminarort: Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau, Karl-Tesche-Straße 3 56073 Koblenz

Kosten:

Die Kosten für die Gesamtausbildung mit 7 Seminaren plus 3 angeleiteten Supervisionsabenden(bzw.                                                   Supervisionswochenende)                                           betragen

2.256,00 

Die eventuell notwenigen Übernachtungen des Drei-Tages-Seminars sind von den Teilnehmern gesondert zu bezahlen. Übernachtungsmöglichkeiten werden ebenfalls am Informationstag bekannt gegeben.

Die Mindestteilnehmerzahl ist 12. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 16. Sollten sich nicht genügend Teilnehmer anmelden, behält sich Volkshochschule die Absage des Kurses vor. Die Vergabe der Seminarplätze richtet sich nach dem Eingangsdatum der Lehrgansverträge. Die Teilnehmer erhalten eine Kopie des Lehrgangsvertrags für ihre Unterlagen und rechtzeitig vor Seminarbeginn eine Zahlungsaufforderung (bitte Lehrgangsvertrag beachten). Anmeldeschluss für die Ausbildung …………

Zulassungsvoraussetzungen/Teilnahmebestätigung/ Zertifikat:

Die Ausbildung richtet sich an alle Personen, die sich für eine neue Form der Konfliktlösung interessieren und im eigenen Berufsfeld etablieren wollen. Berufserfahrung und Erfahrungen im beraterischen Umgang mit Menschen sind erwünscht. Zulassungsvoraussetzungen im Sinne von staatl. Abschlüssen liegen nicht vor. Die Lehrgangsleitung behält sich allerdings vor, im Einzelfall von der Ausbildung abzuraten.

Nur diejenigen Teilnehmer, die an mindestens 90% der Seminarzeit teilgenommen haben, 1 Supervisionswochenende nachweisen können und 2 Fälle schriftlich dokumentiert haben, erhalten das Abschluss-Zertifikat.

Werden mehr als 10 % der Seminarzeit versäumt, wird gegebenenfalls ein kostenpflichtiges Zusatzseminar organisiert. Dokumentierte Fälle können auch solche mit mediativen Elementen sein, bei denen dann die Unterschiede zu einem Mediationsverfahren deutlich hervortreten müssen. Einzelheiten zur Dokumentation werden im Rahmen des Kurses bekannt gegeben.

Sollte das Interesse bestehen weitere Anwendungsfelder der Mediation (wie z.B. Wirtschaftsmediation) zu beleuchten, kann, bei entsprechender Nachfrage, ein zusätzliches Seminar angeboten werden.

Die Referenten:

Hans Helmut Bischof, Jahrgang 1935, ehem. Vizepräsident des OLG Koblenz, Ausbildung zum Mediator (FMöB), Referent und Ausbilder, Spezialist für Rechtsanwaltsgebühren, Schiedsverfahren und Mediationen im wirtschaftlichen Bereich, verschiedene Vorträge und Publikationen zum Thema „Mediation“. Schwerpunkt: Recht in der Mediation, Mediationsvertrag, Kosten und Gebühren. Seit 2003 Erledigung zahlreicher wirtschaftlicher Konflikte (auch im Baubereich), bis 2011 : 40 Mediationsverfahren.

Roland Breinlinger, Diplom Psychologe / Psychotherapeut / Mediator / Supervisor, Jahrgang 1955; Bankkaufmann, Studium der Psychologie an der Universität Heidelberg; Ausbildung zum Supervisor (BDP); Ausbildung zum systemischen Therapeuten / system. Organisationsberater (IGST Heidelberg); Ausbildung zum systemischen Hypnotherapeuten / NLP (M.E.G. München); Ausbildung zum Mediator (BAFM); seit 1989 tätig als approbierter Psychotherapeut in eigener Praxis mit dem Schwerpunkt systemischer Paar- und Familientherapie. Seit 1990 Durchführung von Mediationen im Bereich von Familien- und Organisationskonflikten. Von 1993 bis 1998 Leiter eines Modellprojekts des Hessischen Ministeriums der Justiz zur Mediation im Vorfeld familiengerichtlicher Entscheidungen. Gründungsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft für Familienmediation (BAFM). Vorstandsvorsitzender des Fördervereins Mediation im öffentlichen Bereich e.V., Vorstandsmitglied im Deutschen Forum für Mediation, Verschiedene Lehraufträge und Publikationen. Schwerpunkt: Familienmediation, Kommunikation, Supervision

Horst Elsner, evangelischer Pastor und Mediator, Jahrgang 1953, Studium der Theologie in Hamburg; Gemeindearbeit in Freudenberg (Siegerland) und Trier, Ausbildung zum Mediator; Tätigkeit als Mediator in den Bereichen Familienmediation, Konfliktmoderation für kirchliche Gemeinden und Gremien. Schwerpunkte: Familienmediation, Kommunikation

Ulrike Fischer, Rechtsanwältin und Mediatorin, langjähriges Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft Mediation im Deutschen Anwaltsverein, Gründungsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft für Familienmediation, von 2001 bis 2010 Sprecherin des Ausschusses für Mediation und Konfliktmangement des Kölner Anwaltvereins, zahlreiche Vorträge und Seminare zum Thema Mediation, Schwerpunkt: Familienmediation

 

Marcus Hehn, M.A., Rechtsanwalt und Mediator, Jahrgang 1969; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Köln, Studium der Politikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Soziologie an der Universität Gesamthochschule Siegen; Vorsitzender des Geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft Mediation im Deutschen Anwaltsverein, stellvertretender Vorsitzender des Förderverein Mediation im öffentlichen Bereich e.V., Lehrbeauftragter an der Universität-Gesamthochschule Siegen sowie der Universität Hagen; verschiedene Vorträge und Publikationen zum Thema Mediation

Schwerpunkt: Theoretische Konzepte allgemeiner Mediation, Mediation im öffentlichen Bereich

Doreen Klipstein, Rechtsanwältin und Mediatorin, Jahrgang 1974, Studium der Rechtswissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Ausbildung zur Mediatorin und 9 monatige Zusatzqualifikation zur Wirtschaftsmediatorin; Tätigkeit als Mediatorin, Moderatorin und Trainerin in den Feldern Wirtschaftsmediation und Mediation im öffentlichen Bereich, seit 2003 Kooperationspartnerin der MEDIATOR GmbH, Gründungsmitglied des Kooperationsnetzwerks „Neue Konfliktkultur“; verschiedene Vorträge und Publikationen zum Thema „Mediation“

Schwerpunkt: Wirtschaftsmediation, Konfliktmanagement, Kommunikation

Dr.rer.soc. Dieter Kostka, Diplom-Verwaltungswissenschaftler und Mediator (FMöB und DGM), Jahrgang 1959, Studium der Verwaltungswissenschaft und Promotion an der Universität Konstanz, seit 2002 in der Organisationsentwicklung verschiedener Verbände und Einrichtungen des sozial-karitativen bzw. Wohlfahrtsbereichs tätig, aktuell als Qualitätsmanagement-Beauftragter in einem christlichen Seniorenpflegeheim. Vorstandsmitglied und Schatzmeister des Fördervereins Mediation im öffentlichen Bereich e.V.; Schwerpunkte: Theoretische Konzepte allgemeiner Mediation, Umweltmediation, innerbehördliche Mediation, Bürgerorientierung und Partizipation, Mediations-Verbandspolitik.

Sabine Runkel-Hehn, M.A., Diplomkauffrau, Jahrgang 1968, Studium der Politikwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Siegen, Produktmanagerin bei der Firma WOLF-GARTEN, Lehrbeauftragte an der Universität Siegen

Schwerpunkt: allgemeine Mediation

 

Eckard Schwitters, Dipl. Soz.-Wiss., Jahrgang 1967, Studium der Kommunikations- und Kultursoziologie und Umweltpolitik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Ausbilder und Trainer im Bereich Mediation, Supervisionserfahrung, verschiedene Lehraufträge, Vorträge und Publikationen zum Thema Mediation. Schwerpunkt: Mediation im öffentlichen Bereich, Sozialpsychologie und Kommunikation in der Mediation

Weitere Informationen und Anmeldung bei der Volkshochschule Koblenz, Hoevelstraße 6, 56068 Koblenz per E-Mail unter
karina.polzin(at)vhs-koblenz(dot)de oder telefonisch bei Karina Polzin, 0261/1293705.

Ankündigung

Voraussichtlich neuer Kurs: Oktober 2011